Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Montag, 8. Juni 2015

Oh Canada - welcome to Asia!

Onkelchen und Tante Dilein haben sich einen langgehegten Traum erfüllt und sind diesen Sommer zu einer Rundreise durch Westkanada aufgebrochen. In dem Moment, in dem ich dies schreibe, sitzen sie in einem Hotel in Richmond/British Columbia und schlagen sich die Nacht um die Ohren - was ziemlich wörtlich zu nehmen ist, da die beiden erst angekommen sind und der Jetlag ziemlich zugeschlagen hat. Da das Flugzeug, eine betagte Boeing 767, die beiden um 14.30 Ortszeit auf kanadischem Boden ausgespuckt hat, galt es zumindest bis zum Abend tapfer durchzuhalten und wach zu bleiben, um den Organismus an den hiesigen Rhythmus zu gewöhnen. Beide schliefen tief und fest, allerdings nur vier Stunden, und jetzt liegen beide wach und ihnen fällt die Decke auf den Kopf. Glücklicherweise gibt es Fernsehen, und Tante Dilein genießt es, ihre Lieblingsserien wie "Castle" oder "Navy CIS" im Original gucken zu können. Onkelchen bemerkte daraufhin, dass die wirklich toll aussehende weibliche Hauptdarstellerin in "Castle" im Original eine ziemlich langweilige Stimme hat. Onkelchen sagt: Wenn sich Tante Dilein wirklich anstrengt, klingt sie viel erotischer! Dazu muss sie sich gar nicht anstrengen, sage ich!

Das Hotel, in dem die beiden nächtigen, liegt im Einzugsbereich des internationalen Flughafens von Vancouver. Das stört im Augenblick nicht, denn nachts gibt es kaum Flugbetrieb, und es war eine völlig richtige Entscheidung, am Ankunftstag, wo man wegen des langen Fluges (der aber toll war, völlig ruhig und mit tollen Aussichten auf die Rocky Mountains und die Küstenberge von British Columbia) sowieso total durch den Wind ist, keine allzu weite Autofahrt mehr zu wagen. Der gigantische Dodge-SUV, den die beiden bei der Autovermietung kriegten, musste daher nicht mal rülpsen, bis die beiden am Hotel waren. Onkelchens sechster Orientierungssinn schlug wieder zu, so dass die beiden nach kürzester Zeit beim Hotel waren, und nur eine kleine Extrarunde um den Block später, weil Onkelchen den Parkplatz nicht im ersten Anlauf getroffen hatte, befanden sich beide an ihrem ersten Bestimmungsort.

Um ein paar Sachen einzukaufen, gingen beide noch kurz in das gegenüberliegende Einkaufszentrum und erlebten dort einen Kulturschock - na ja, Onkelchen nicht so sehr, aber Tante Dilein schon. Alle Läden waren fest in asiatischer Hand, die Speisekarten der Restaurants waren in chinesischer oder koranischer Schrift gehalten und überall wuselten mandeläugige Menschen. Onkelchens Erklärung, dass es im Raum Vancouver sehr viele asiatische Einwanderer gebe, leuchtete ein. Im Food Court der Shopping Mall wurden deswegen keine Burger dargeboten, sondern Fried Noodles, Dumplings, Fried  Chicken with Rice, kantonesische und koreanische Köstlichkeiten und dergleichen. Onkelchens  Taiwan-gestählter Magen stürzte sich ins Abenteuer, und auch Tante Dilein probierte die von Onkelchen herangeschleppten vegetarischen Dumplings. Sie befand, dass sie (die Dumplings) mit reichlich Sojasoße ganz essbar waren.

Glücklicherweise war das (angebliche) kantonesische Nationalgericht Drache-Tiger-Phoenix nirgendwo zu finden (das Gericht besteht aus Schlange, Katze und Huhn), dafür wurden nebenan in einem Supermarkt lebendige Riesenkrabben und Garnelen feilgeboten. Und in einem anderen Laden,, der sich nicht nur auf Lebensmittel, sondern offenbar auch auf chinesische Medizin spezialisiert hatte, gab es in riesigen Körben geheimnisvolle Pilze und Schwämme, eingelegte Algen und anderes Zeug in Gläsern, die man sich besser nicht allzu genau ansah.  

All das hätte sich Onkelchen schon bei der Einreise denken können. Denn schon bei der Passkontrolle waren sie von einem mandeläugigen Persönchen namens Officer Wan in Empfang genommen worden. Als sie Onkelchens Pass begutachtete, bemerkte sie: "You travel a lot to Taiwan." Onkelchen nickte: "Yes, because of business", sagte er, grammatikalisch vielleicht nicht ganz korrekt.  Als er das Dokument zurückbekam, bedankte er sich mit "Si Sieh", was  auf Chinesisch "Danke" bedeutet. Tante Dilein glaubte daraufhin ein Lächeln in Officer Wans Gesicht entdeckt zu haben. Was lernen wir daraus? Manche Aspekte Kanadas lassen sich am Besten über Umwege verstehen.  


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