Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Montag, 29. Juli 2013

Start frei für „Palfi and the Plumbers“!


Alles kommt zu dem, der warten kann. Das ist die Philosophie, die Onkelchen zur Kunstform erhoben hat. Er verfügt über eine beneidenswerte Geduld.
Nehmen wir mal letzte Woche als Beispiel. Da gastierte die Popgruppe Mike and the Mechanics rund um den Genesis-Veteranen Mike Rutherford auf der heimischen Kapfenburg, die ja von Onkelchens Zuhause nur einen Steinwurf weit entfernt ist. Gut, man müsste den Brocken ziemlich weit werfen, aber ein römisches Katapult würde es wohl hinkriegen, einen Stein in den Vorgarten von Onkelchen und Tante Dilein zu schleudern (Schon wieder diese Römer!).

Egal. Mike and the Mechanics ist eine von Onkelchens Lieblingsbands, und „Living Years“ ist eines von Onkelchens Lieblingsalben. In seiner Bundeswehrzeit führte ihn der Weg immer wieder zum Drogeriemarkt Müller der kleinen bayerisch-schwäbischen Garnisonsstadt, in der er damals stationiert war. Und „Living Years“ von den Mechanikern war einer der kostbaren LP-Schätze, die er damals mit heimbrachte.

Onkelchen war insoweit sehr geduldig, als er 25 Jahre wartete, bis er ein Konzert der Band besuchen konnte. Und dann fand dieses Konzert noch quasi vor seiner Haustür statt. Eine tolle Sache, besser hätte man es kaum erfinden können. Und an dem lauen Sommerabend letzte Woche fanden sich etwa 2000 Fans – meist reifere Jugend – im bröckligen Gemäuer der ehrwürdigen Kapfenburg ein, um Mike und seinen Mechanikern zu lauschen.

Dass Onkelchen dabei sein T-Shirt und seine Schuhe mit einer Ladung Senf beschoss, möchte ich hier unerwähnt lassen (Ups, jetzt hab‘ ich’s doch erwähnt!). Nach einer eher nervigen Anheizband (Siegfried Schwäbli hätte besser gefallen) und einer viel zu langen Umbaupause kamen dann die Mechaniker. Und sie spielten alle wichtigen Lieder, zudem noch zwei von Genesis (wir erinnern uns, dass Mike Rutherford ein Genesis-Veteran war? Gut!). Es wird ja des öfteren über die Musik der 80er im allgemeinen sowie Genesis und deren damaligen Frontmann Phil Collins gelästert. Trotzdem sangen alle, die des Textes mächtig waren, kräftig mit. „Follow you, follow me“ ist ja nicht so schwierig, „I can’t dance“ war dagegen schon anspruchsvoller, aber Onkelchen  kannte das Lied aus dem Effeff, da er ja einer der begnadetsten Phil-Collins-Imitatoren der westlichen Hemisphäre ist. Außerdem kann Onkelchen wirklich nicht tanzen.

So manchen Konzerbesucher mag diese Totalbeschallung etwas zuviel geworden sein. Der Mann, der vor Onkelchen stand, drehte sich immer wieder um, vor allem bei „Living Years“, weil er von vorne den Gesang der Mechaniker und von hinten den von Onkelchen bekam, der den Mechanikern an Inbrunst in nichts nachstand. Das Problem war aber, dass der Sänger der Mechaniker, Andrew Roachford, der Nummer „Living Years“ eine eher soulige Note mitgab, während Onkelchen sich strikt an die Albumversion von 1988 hielt. Das ging nicht sooo gut zusammen.

Natürlich muss der Schwabe auch immer was zu mäkeln haben. Die Mechaniker stellten nach etwa eineinhalb Stunden den Betrieb ein, und beim Rausgehen lauschte Onkelchen dem Urteil mancher nicht ganz zufriedener Konzertbesucher, die meinten „d’r Phil Collins hot abbr zwoi-ahalb Schtonda gschpielt!“ Tja, das waren halt die alten Zeiten. Mike Rutherford ist ja inzwischen auch schon fast im Rentenalter und musste vielleicht zeitig ins Bettchen. Wir tragen aber die Flamme weiter. Eine Mike-and-the-Mechanics-Tribute-Band ist bereits in Gründung. Vielleicht wird sie einen Tick blasmusiklastiger sein als das Original. (Töröööö!) Der Name steht auch schon fest: Palfi and the Plumbers, zu Deutsch: Kurtchen und die Klempner. Wir hören uns!     

Donnerstag, 18. Juli 2013

Wie Onkelchen zum Model wurde – echt jetzt!

Models, das sind schöne Menschen. Und sportliche. Also ungefähr jene Leute, mit denen Onkelchen überhaupt keine Gemeinsamkeiten hat. Dass sich Onkelchen dennoch vor kurzem ausgerechnet bei einem Fotoshooting für Sportgeräte (denn das sind Fahrräder nun einmal) wiederfand, ist eine der Launen des Schicksals, die kein Drehbuchschreiber erfinden kann, wenn er nicht Gefahr laufen will, schallend ausgelacht zu werden.

Ausgerechnet also für eine Fahrrad-Fachzeitschrift musste Onkelchen in Aktion treten. Man weiß doch, dass Radfahrer heute aussehen müssen wie das Leiden Christi auf zwei Rädern, am besten noch von El Greco gemalt, wenn sie ernstgenommen werden wollen. Manchmal testen Fahrrad-Fachzeitschriften allerdings auch Räder, die – nun ja – für den kräftigeren Teil der Bevölkerung konstruiert sind. Denn manch einer der (aus Sicht der Mediziner und Diät-Apostel) bösen, bösen Adipösen bekommt gelegentlich vom Arzte den gestrengen Rat, es doch mit etwas mehr Bewegung zu versuchen. Wie wäre es denn mit Radfahren? Und da ist dann guter Rat teuer, denn die meisten heutigen Fahrräder sind halt für die Leiden-Christi-Darsteller (von El Greco gemalt, wohlgemerkt) gebaut. Wenn Onkelchen einen dieser Drahtesel nur anschaut, löst der sich vermutlich schon in seine Einzelteile auf.

Der Knoten des Dramas schürzt sich also. Es gab also eine Fahrrad-Fachzeitschrift, die unlängst einen Testbericht über Bike-Boliden für Schwergewichte verfasst hatte. Was noch fehlte, war ein ansprechendes Aufmacherfoto. Und hier wurde es schwierig.

Denn, man erinnere sich, der Winter und seine Nachwehen lagen ja noch bis Ende Mai bleischwer über den deutschen Fluren. Als Onkelchen am Sonntag nach Pfingsten aus Rom heimgekehrt war, empfing ihn nasskalter Regen. Erst zwei Tage später besserte sich das Wetter. Und das auch nur für einen Tag. Die Fahrradzeitschrift musste just an diesem Dienstag das Foto-Shooting für die XXL-Fahrräder über die Bühne bekommen. Sonst hieß es: Ende Gelände.

Nun ist es aber so: Dürre Mädels, die sich für ein Fotoshooting hergeben, gibt es an jeder Ecke. Gestandene Mannsbilder, die sich auf ein Fahrrad setzen und sich dabei knipsen lassen, schon weniger. Und die wenigen, die es gibt, lassen sich nicht innerhalb kürzester Zeit aktivieren. Nun aber trat Nicky auf den Plan.

Nicky ist die Heldin unseres Stücks. Sie ist die Redaktionsassistentin der besagten Zeitschrift und ein wahres Organisationstalent. Es gibt ja Management-Coaches und Verkaufstrainer, die von oben herab das Motto „Geht nicht gibt’s nicht“ predigen. All diejenigen sollten mal bei Nicky in die Lehre gehen, denn sie predigt dieses Motto nicht nur, sie lebt es auch.

Vor Jahren war Nicky Redaktionsassistentin bei jener obskuren Computerzeitung, für die auch Onkelchen damals arbeitete. Und sie muss ihn in positiver Erinnerung behalten haben. Onkelchen war offenbar der einzige kräftige Mann, der vor ihren Augen bestehen konnte. Denn, so sagt sie selbst: „Es gibt nicht viele gutaussehende dicke Männer.“ Viele kräftige Männer sind nämlich nicht einfach dick, sondern sie lassen sich auch anderweitig gehen. Und ein Zwei-Meter-Mann mit 120 Kilo, von denen es ja durchaus einige gibt, hätte die Proportionen zunichte gemacht.

So rief Nicky also an jenem schicksalhaften Tage bei Onkelchen im Büro an. Der war zuerst total verdutzt – Ein Fotoshooting? Und noch auf einem Fahrrad? So hat er wohl reagiert. Schließlich ließ er sich aber doch breitschlagen und fuhr mit der S-Bahn an einen Ort, wo er sich zum ersten Mal seit Jahren wieder mit einem Fahrrad vertraut machen musste.

Trotz allem scheint es ihm gefallen zu haben, denn man sieht auf dem Foto, mit welcher Begeisterung er auf den Feldern in Münchens Umland herumdüste. Deswegen hat er auch kein Geld angenommen, denn das war für ihn Ehrensache.