Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Samstag, 31. Dezember 2011

Zum Jahreswechsel: Lasst alle Hoffnung fahren!



Der Erfolg von Nachrichtenportalen wie SPIEGEL ONLINE im abgelaufenen Jahr gründet ja nicht zuletzt auf düsteren Prognosen in Bezug auf den Zusammenbruch des Euro und ähnliche Katastrophen. Da ich auch für meinen Blog ähnliche Klickraten haben will, stoße ich im folgenden ins selbe Horn. Denn vom SPIEGEL lernen heißt auch für mich siegen lernen!

Selten war ein Jahreswechsel von so viel negativer Stimmung begleitet wie dieser. 2011 war das Jahr der Krisen und Katastrophen – und wenn man den Unglückspropheten glauben will, legt das nächste Jahr in diesem Punkt noch einen Zahn zu.

Prognose: Euro bricht am 23. März zusammen

Als einigermaßen sicher darf demnach gelten, dass der Euro 2012 endgültig zusammenbricht, was ein neues Dunkles Zeitalter einläuten wird. Den Verlust der AAA-Bonität Deutschlands sage ich hiermit für den 23. März voraus, der darauffolgende Börsencrash wird die letzten Dämme der Eurozone wegspülen wie ein Tsunami. Man darf mich gerne mit den folgenden Worten zitieren: „Deutschland ist jetzt schon Ramsch“.

Man muss also gar nicht mal auf den Maya-Kalender zurückgreifen, um Schlimmes zu ahnen. In der ganzen Düsternis, die 2012 umgibt, scheint es aber ein positives Ereignis zu geben, auf das sich alle freuen - nämlich die Fußball-EM in Polen und der Ukraine, von der ja alle endlich wieder einen deutschen Titelgewinn erwarten. Zwar hat die Auslosung in Kiew eine nicht ganz einfache Gruppenkonstellation ergeben (wir sitzen in einem Boot mit den Niederlanden, Dänemark und Portugal), aber dennoch ist es für alle offenbar ausgemachte Sache, dass Deutschland den Titel holt und auf dem Weg dorthin allenfalls die Spanier zu fürchten hat.

Die Euphorie geht sogar so weit, dass ich dieser Tage den Moderator eines Privatradios davon sprechen hörte, dass Deutschland in 2012 endlich Weltmeister werden würde. Dass die nächste WM allerdings erst 2014 in Brasilien stattfindet, scheint dem jungfrischen Moderator entgangen zu sein. Vielleicht durfte aber an den Tagen zwischen den Jahren einfach nur ein Praktikant ans Mikrofon, das dürfte viel erklären.

Netzer: Ausscheiden in der EM-Vorrunde ist möglich

Ich persönlich möchte noch nicht so weit gehen, den Titelgewinn für die deutsche Elf für ausgemachte Sache zu erklären, denn Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Vielleicht kommt ja alles nochmal ganz anders und Onkels Favorit Peter Neururer beerbt Joachim Löw im Herbst als Nationaltrainer, weil die deutsche Elf in der Vorrunde ausgeschieden sein könnte. Das ist schließlich auch eine mögliche Zukunft, wie Günter Netzer in der BILD zugibt. Man muss schließlich für alles gerüstet sein.

Aber auch für den Fall eines vorzeitigen Ausscheidens gilt der Satz des großen Reformators Martin Luther: "Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen."

In diesem Sinne: Alles Gute für 2012!

Sonntag, 18. Dezember 2011

Ein Hoch auf die SOS-Geschenke!

Weihnachten trifft einen jedes Jahr wie ein Schock. Man kommt gerade aus dem Sommerurlaub, bangt und zittert mit dem Fußballverein seines Vertrauens, bemüht sich, im Büro nicht zuviel Mist zu bauen, bezahlt mehr oder weniger brav seine Rechnungen - und plötzlich ist es da, ähnlich einem 7,5 Tonnen schweren Elefantenbullen, der mit einem Mal mitten im Zimmer steht, ohne dass man gesehen hätte, wo und wie er hereingekommen ist.

Natürlich gibt es immer Hinweise. Die Zunahme schokoladiger Jahresendfiguren im Rewe zum Beispiel, die spätestens ab Mitte September augenfällig ist, kann als erstes Indiz angesehen werden. Dabei waren doch gerade erst die Deko-Artikel für die Frauen-Fußball-WM weggeräumt worden, oder etwa nicht? Irgendwann, so etwa im Oktober, erhalten die Nikoläuse dann Verstärkung durch Lebkuchen und Spekulatius, aber da Onkelchen in dieser Zeit mit seiner Taiwan-Expedition, diversen Sonderausgaben und Messen beschäftigt war und schließlich im November noch eine Woche auf Teneriffa herumfaulenzte, ist ihm dieses Detail wohl entgangen. Und dabei hatte er am zweiten Advent noch kräftig bei einem dissonanten Konzert mit neuer weihnachtlicher Musik mitgegröhlt.

Wenn man dann aber am vierten Advent noch völlig ohne Geschenke und vor allem ohne Plan dasteht, wird's langsam brenzlig. Das sollte man zumindest vermuten, aber Onkelchen bleibt bisher noch verdächtig cool. Bis jetzt zumindest fühlte er sich nicht bemüßigt, sich in die Innenstädte zu stürzen, um dort um die letzten verbliebenen Geschenke abzugrasen. OK, wenn man von den beiden T-Shirts mit der Auschrift "Knock Knock Knock Penny Knock Knock Knock Penny Knock Knock Knock Penny" absieht. Aber die hatte er ja im Internet bestellt. Die zählen also nicht.

In Zeiten dräuender wirtschaftlicher Depression und des alsbald erwarteten Währungszusammenbruchs scheint ja der weihnachtliche Konsumwahn beinahe schon Bürgerpflicht zu sein. "Weihnachten wird unterm Baum entschieden!" hämmert uns eine weithin bekannte Elektronikkette ein. Der Sinn dieses Slogans mag sich uns aber noch nicht so recht erschließen. Hier scheint der Versuch gemacht worden zu sein, eine frag- und zeitlos gültige Fußball-Erfahrung wie "Wichtig is' aufm Platz!" auf Weihnachten zu übertragen.

Doch was hat Weihnachten mit Fußball zu tun? Eigentlich gar nichts, denn an Weihnachten ist kein Fußball und wenn Fußball ist, kann deshalb nicht Weihnachten sein. An Weihnachten ist meist Skispringen, zumindest kurz danach. Und auch die kurze Fußball-Hallensaison startet erst nach den Festtagen.

Wir dürfen daher den von vielen Plakatwänden (im übertragenen Sinne) schallenden Spruch getrost in die Mülltonne kloppen. Einen neuen Laptop erlaube ich mir dann zu kaufen, wenn der alte seinen Geist aufgegeben hat, nicht früher. Gut, unser alter Desktop-PC hat jüngst schon ein paar ziemlich verdächtige Bluescreens gehabt. Aber deshalb ersetzen wir ihn nicht gerade jetzt gegen einen iMac, nur weil eine Ingolstädter Elektrokette das vielleicht gerne hätte. Vielleicht kauft Onkelchen der Tante Dilein noch einen "guten Riecher".

Wer sagt denn überhaupt, dass man sich zu Weihnachten unbedingt etwas schenken muss? Der Brauch ist ja davon abgeleitet, dass die drei Könige dem Jesuskind angeblich allerlei Kostbarkeiten an die Krippe brachten - Gold, Weihrauch und Myrrhe sollen es ja wohl gewesen sein. Wahrscheinlich waren auch handfestere Dinge dabei: Eine Decke gegen die Kälte hat wahrscheinlich kaum gefehlt. Das hatten die Könige sicher im Gepäck, und sinnvoller als ein Klumpen Gold war es bestimmt auch.

Daraus kann man zwei Schlüsse ziehen: Dass man an Weihnachten Kinder beschenkt, ist völlig in Ordnung. Wenn man dagegen als Erwachsener noch auf großen Geschenken besteht, dann ist das in höchstem Maße infantil. Und das zweite: Man sollte über die berühmten SOS-Geschenke (Socken, Onderwäsch, Schlafanzug) nicht die Stirne runzeln. Denn das kann man immer brauchen, davon hat man was.

Freitag, 2. Dezember 2011

EM-Blog: Wir warten mit Spannung...

... auf die Auslosung heute in Kiew. Da lateinamerikanische Nationen definitionsgemäß bei einer EM nichts zu suchen haben, hält mein missratener Sohn Gianni diesmal auch sein Mäulchen (ich erinnere nur an seine Prognose zur letzten WM: "Argentinien wird Weltmeister mit Messi und Maradona!"). Jeder Krake hat mehr Fußballverstand als mein missratener Sohn! Jawoll!

Onkelchen ist allerdings in großer Not. Er ist heute abend zusammen mit Tante Dilein bei einer Kollegin eingeladen, die mit Tantchen den Bilanzbuchhalter-Kurs abgelegt und bestanden hat. Mal gucken, ob er sich da noch herauswinden kann. Denn schließlich hat er seit der WM 1994 keine Turnierauslosung verpasst, bis auf die der WM 2002, die damals nur exklusiv auf Premiere übertragen wurde. Aber er wohnte immerhin der Fernsehsendung bei, in der ein Fernsehmensch live erzählte, was auf Premiere zu sehen war.

Nun also heute die EM 2012. Bin gespannt, ob irgendein doofer Journalist für das Unternehmen Europameisterschaft einen ähnlich blöden Begriff findet, wie es bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz der Fall war. Damals sprach man vom "Unternehmen Gipfelsturm". Wenig geschichtsbewusste Sportreporter wären eventuell versucht, von einem "Polenfeldzug" der deutschen Elf zu sprechen. Das wäre nun wirklich der Gipfel!

Ein bisschen lächerlich ist, dass alle Fußball-Experten (echte und selbsternannte) vor einer Hammergruppe warnen, in die die deutsche Elf geraten könnte - nämlich mit Spanien, Portugal und Frankreich als Gruppengegnern. Zugegeben, das wäre schon eine harte Nuss - aber wenn man gegen solche Teams spielt, weiß man wenigstens von Anfang an, worum's geht. Ich hätte eher Angst vor Teams wie Kroatien, schließlich ist die Vorrunden-Niederlage von Klagenfurt 2008 noch in schlechter Erinnerung. Insgesamt haben Jogis Jungs gegen Mannschaften aus Ex-Jugoslawien zuletzt nicht besonders gut ausgesehen, gegen Serbien gab's in der WM-Vorrunde 2010 in Port Elizabeth ja auch eine 0-1-Klatsche.

Also, kurz vor sieben Uhr: Daumen drücken - und für alle, die keine haben (so wie wir Elefanten): Rüssel spitzen!