Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Sonntag, 28. August 2022

"Die Ringe der Macht": Ist Gianni etwa der Sauron?

Man glaubt es kaum: Über ein halbes Jahr ist seit unserem letzten Blogpost vergangen. Viel ist passiert: Onkelchen meinte, schon wieder seinen Job wechseln zu müssen. Seither ist er jeden Tag zwei Stunden auf der Bundesstraße unterwegs, um zu seinem Arbeitsplatz zu kommen. Wollte er denn nicht ein für allemal das Pendlerdasein an den Nagel hängen? Zwischenzeitlich lag er zudem zwei Wochen lang mit der Corona-Seuche flach. Deshalb geht es auch bei seinem aktuellen Roman-Projekt erstmal nicht weiter, obwohl er immer wieder davon murmelt, er hätte die Lösung dieses oder jenes Handlungproblems gefunden. Auch Tante Dilein geht jobtechnisch jetzt eigene Wege, so dass beide morgens und abends erst einmal sehr lange unterwegs sind. Und das bei der Energiekrise. Mal schauen, wohin das noch führt. Es ist ja leider nicht damit zu rechnen, dass die beiden im Garten plötzlich auf Erdgas stoßen. 

Wie schön, dass Onkelchen trotzdem noch Begeisterung und Enthusiasmus für bestimmte Dinge aufbringen kann. Damit ist nicht so sehr die Fußball-WM der Herren (so präzise muss man mittlerweile sein) in Katar gemeint, sondern die in Bälde startende Fernsehserie "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht". Onkelchen ist ja seit seiner Teenagerzeit ein Fan des Tolkienschen Oeuvres, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass er wie ein (etwas zu groß geratener und bebrillter) Hobbit aussieht und gerne in höhlenartigen Wohnungen lebt.

Nun hat sich allerdings die Diskussionslage um "Die Ringe der Macht" in den vergangenen Wochen deutlich zugespitzt. Nicht nur deshalb, weil die Serie rund eine Milliarde Dollar kostet (allein die Rechte sollen nicht unter einer 250 Millionen Dollar erworben worden sein, wie hier und dort kolportiert wird) und die bislang veröffentlichten Trailer eher einen uneinheitlichen Eindruck des Ganzen vermittelten. Manche Szenen sehen phänomenal aus und katapultieren die Zusehenden (Palfi ist woke!) auf den Fantasiekontinent Mittelerde, andere Kulissen wirken dagegen wie ein  zweitklassigen Passionsspiel in Niederbayern. Die bisher veröffentlichten Dialoge sind darüber hinaus eher nichtssagend, so dass im sogenannten Fandom die Unruhe zunimmt.

 
 
Allzu viel gibt der letzte Trailer noch nicht preis. Wir sehen eine junge Galadriel, die in schillernder Rüstung Monster plättet (in Peter Jacksons Filmen verwandelte sie sich dagegen in ein grünes Glibbermonster, wenn sie sauer wurde, was für Onkelchen fast ein schlimmerer Horror war als die Riesenspinnen im zweiten Teil des "Hobbit"). Andererseits weiß man aus dem "Herrn der Ringe", dass ein Oberbösewicht namens Sauron irgendwann mal einen Ring geschmiedet hat, mit dem er die Völker Mittelerdes unterjochen wollte. Die entsprechenden Zeilen hat jeder echte Tolkien-Fan sofort parat:
 
"Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden."
 
"Die Ringe der Macht" erzählen nun quasi die Vorgeschichte dieses Dramas. Ihre literarische Vorlage ist - man höre und staune - größtenteils den Anhängen des "Herrn der Ringe" entnommen. Dort finden sich unter anderem die Königslisten der verlorenen Insel Númenór, die Stammbäume der Elben, Zwerge und Menschendynastien und darüber hinaus noch ein paar hilfreiche Zeittafeln. (Einschub: Blöd ist zudem, dass die betreffenden Anhänge in der deutschsprachigen Taschenbuchausgabe des "Herrn der Ringe" lange nicht enthalten waren. Onkelchen hatte sich die Ausgabe gleich zweimal gekauft (die erste Ausgabe hatte er an eine Schulfreundin ausgeliehen, die ihm die Bücher über Jahre nicht zurückgegeben hatte). Beide Male ohne Anhänge. Er wüsste nicht zu sagen, ob die Anhänge in der "wohlfeilen" deutschen Ausgabe inzwischen drin sind oder nicht.)
 
Anders als beim "Herrn der Ringe" oder dem "Hobbit" existiert also gar kein durchgängiges Narrativ, sondern die Handlung wurde hauptsächlich aus Versatzstücken und Konjekturen zusammengestrickt. Gut, so was ist nicht verboten - man erinnere nur an die Oper "Echnaton", für die der Librettist so verstreute Informationen wie die Königslisten der späten 18. Dynastie, die Keilschrift-Korrespondenz zwischen den Hauptstädten Achetaton und Hattuscha sowie den 104. Psalm zusammenfieseln musste.
 
Ganz ähnlich lief es wohl bei "Die Ringe der Macht", wo die Handlungsfetzen aus verschiedensten Einzelquellen, Briefen und Sammelwerken zusammengetragen werden mussten. Offenbar gingen die Drehbuchschreibenden (Palfi ist woke!) dabei aber etwas zu flusig vor. Die ganze Handlung verteilt sich auf nicht weniger als rund 3400 Jahre, in der Fernsehserie werden die Ereignisse dagegen auf einige wenige Jahre konzentriert.
 
Das sorgt in der Fangemeinde für allgemeines Schütteln des Kopfes. Ein Blick in die Anhänge des "Herrn der Ringe" zeigt uns, dass das Schmieden der Ringe der Macht ungefähr um das Jahr 1600 des Zweiten Zeitalters erfolgte, der Untergang der Insel Númenór mit seinen fehlgeleiteten Übermenschen kam dagegen etwa 1700 Jahre später. Das nervt die Tolkien-Lordsiegelbewahrer. Und auch die schauspielerischen Fähigkeiten einiger Akteure und Aktricen scheinen eher limitiert zu sein, wenn man*frau*es (Palfi ist woke!) die bisher gezeigten Trailer zur Grundlage nimmt. Erste Stimmen von Leuten, die die einführenden Folgen bereits gesehen haben wollen, klingen zwar ermutigend. Aber hier scheint auch wieder das erste Gesetz der Prophetin Mandy Rice-Davis zu gelten: "Das war doch klar, dass sie das sagen würden. Oder?"
 
 
Die wichtigste Frage ist zudem: Wer übernimmt die Rolle des fiesen Oberbösewichtes Sauron? Da wir wissen, dass Sauron zu dieser Zeit in der Lage war, jedwede Gestalt anzunehmen, kann es jeder und jede sein! Ich persönlich vermute, mein missratener Sohn Gianni ist derjenige welche. Schließlich benimmt er sich in letzter Zeit ziemlich seltsam, ist oft weg. Angeblich arbeitet er für eine geheimnisvolle Organisation namens "Mozzad". Pah! Das kann doch jeder behaupten! Für mich ist klar: Gianni ist Sauron! Oder "Zauron", wie Gianni wohl sagen würde. (Er selbst bestreitet es übrigens vehement!)  
 
Ist Gianni wirklich Zauron? Wir werden es erfahren... Start der Serie ist am 2. September.