Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Samstag, 26. Juni 2021

Toll! Jogi Löw kriegt ein Abschiedsspiel in Wembley!

Nach dem (nicht nur wegen der schwarzen Trikots) in weiten Teilen lichtschluckenden Auftritt der deutschen Nationalmannschaft im letzten EM-Gruppenspiel ist nun Rätselraten angesagt. Denn im Münchner Stadion herrschte zuweilen reine Konfusion. Auch wenn einzelne Beteiligte nun kundtun, dass es am Dienstag gegen England in der Fußballkathedrale Wembley sicher besser werden würde, weil die "Three Lions" doch sicher nicht so defensiv-destruktiv spielen würden wie die Ungarn, scheint eines festzustehen: Jogi Löw wird wohl in Wembley sein Abschiedsspiel bekommen. Ein schöneres "Farewell" kann kein Trainer bekommen. Es sei denn, es geht wieder ins Elfmeterschießen. Aber selbst da haben die Engländer noch ein paar Rechnungen zu begleichen. Onkelchen erinnert sich noch gut daran.

 


Nicht wahr, Onkelchen?

Ja, es war eine magische Nacht, ein Spiel, das eigentlich von Anfang an auf die Engländer zugelaufen war. Ich hätte damals eigentlich auf meine Abschlussprüfung lernen müssen, aber ich konnte mich der Faszination nicht entziehen. Die Engländer, die damals diese komischen, aber irgendwie doch schicken grauen T-Shirts trugen (das war ein Zugeständnis an den Kommerz, man glaubte, die T-Shirts würden als Fanartikel gut zu ausgewaschenen Jeanshosen passen), gingen relativ schnell durch Alan Shearer in Führung, und schon allein wegen der langen Verletztenliste im deutschen Team hatte man so das Gefühl: Ja, OK, Halbfinale, das ist schon in Ordnung, und wenn der Weg gegen die Engländer zu Ende sein soll, dann ist das auch keine Schande. Aber dann machte Stefan Kuntz relativ schnell den Ausgleich, und es entwickelte sich ein Drama, das diesem ehrwürdigen Schauplatz - es war ja noch das alte Wembley-Stadion - durchaus angemessen war. In der Verlängerung machten beide Teams (glaube ich) jeweils ein Tor, was ja damals als Golden Goal zum sofortigen Spielabbruch geführt hätte, aber der Schiedsrichter erkannte beide nicht an, wobei das deutsche ganz klar regelgerecht erzielt worden war. Aber was soll's? Mich hat aber sehr beeindruckt, wie die beiden Teams miteinander umgegangen sind. Trotz der zum Teil recht martialischen Schlagzeilen, mit denen die britischen Boulevardzeitungen das Duell begleitet haben, sind die Mannschaften sehr fair miteinander umgegangen. Hart, aber mit offenem Visier. Und ich würde mich freuen, wenn es diesmal auch wieder so sein würde.

Du sagst, das Spiel sei von Anfang an auf die Engländer zugelaufen. Warum?

Nun, die deutsche Mannschaft war in zweierlei Hinsicht im Nachteil. Zum einen hatten die Engländer Heimrecht, und zum anderen hatten die Deutschen eine ellenlange Verletztenliste. Mannschaftskapitän Klinsmann hatte sich schon im zweiten Gruppenspiel übel verletzt, und es bestand kaum Hoffnung, dass er im Lauf des Turniers wieder eingesetzt werden könnte. Steffen Freund, Fredi Bobic, Jürgen Kohler, fielen aus - und "Thomas Helmer hatte ständig Kühlpacks auf dem Knie", wie sich Fredi Bobic erinnert.

Und wie sieht es diesmal aus?

Tja, wie sieht's aus: Ich denke, selbst die Beteiligten würden zugeben, dass das Spiel gegen Ungarn zzu den konfusesten Auftritten einer deutschen Nationalelf in einem Turnier gehört. Ich kann mir jetzt alles Mögliche vorstellen. Das ist ja das Merkwürdig-Wunderbare an einer KO-Runde. Bei jedem Spiel geht alles wieder von vorne los, das Ergebnis der letzten Partie fällt nicht mehr ins Gewicht. Ich denke zudem, dass Ungarn gegen die deutsche Mannschaft bis in die Haarspitzen motiviert war. Ich kann mir gut vorstellen, dass jeder der ungarischen Spieler irgendwie schon als Kind erzählt bekommen hat, dass das "Wunder von Bern" 1954 nur möglich war, weil sich die deutsche  Spieler noch mit Pervitin (heute besser bekannt als Crystal Meth) hochgepuscht haben, das noch aus Wehrmachtsbeständen übrigggeblieben war. Und da galt es natürlich, diese historische Ungerechtigkeit auszuwetzen. Beinahe hätte es ja geklappt.

Aber Onkelchen wäre ja nicht Onkelchen, wenn er das Spiel gegen England nicht schon bis ins Detail auf seinem Computer simuliert hätte. Wie lautet also dein Tipp?

4:4 nach Verlängerung. Und dann geht's ins Elfmeterschießen. 

Danke dir. Wir sind gespannt.