Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Sonntag, 16. Februar 2014

Eine Frage des Artenschutzes


Keine Frage, die Zeiten sind gefährlich. Nicht nur, weil ich aufgrund meiner Opposition zu Tante Dileins Totalbelauschung immer noch in einem kalten Hotelzimmer in Moskau vor mich hin bibbere. Sondern auch deshalb, weil die Leute immer verrückter werden. Da war zum Beispiel vor ein paar Wochen dieser Typ, der sich eigentlich von Amts wegen dem Tier- und Artenschutz hätte verpflichtet fühlen müssen. Ich hab das doch richtig mitgekriegt, dass der irgendwo im Thüringer Umweltministerium tätig war? Und dieser Typ fährt nach Afrika und knallt einen meiner Artgenossen übern Haufen (OK, technisch gesehen war es kein Artgenosse, denn er war ein Loxodonta africana, während ich die Ehre habe, ein 7,5 Tonnen schwerer Elephas maximus zu sein, aber ihr versteht, was ich meine). Und das nicht mal fachmännisch. Nach allem, was man hört, hat der ein ganzes Magazin auf den armen Elefantenbullen entleert, bis der dann hinüber war. Ich hätte diesem Typen gern mal den Marsch geblasen. Aber da kann man ja echt nicht sicher sein, ob der nicht noch weitere Knarren im Keller hat.

Ja, es ist seltsam. In Deutschland gibt es einen Riesen-Aufschrei, wenn mal einem Juchtenkäfer oder sonstigem Geziefer ein Bein ausgerissen wird, aber genau dieselben Leute finden es dann plötzlich sportlich, im Ausland einen Elefanten zu erlegen. Eine ganz ähnliche Sache ist es, wenn manche Leute total auf ihre Ernährung achten, joggen und ins Fitnessstudio rennen und einen auf Gesundheit machen - ja bloß kein Gramm zu viel und wenn schon, dann bitte alles bio. Und kaum ist es Winter, legen sie sich bäuchlings auf irgendwelche fragilen Gestelle und rutschen mit halsbrecherischem Tempo in einer Eisrinne zu Tal. Da kann so viel passieren! Aber das scheint diese merkwürdigen Zweibeiner, die sich Menschen nennen, nicht zu kümmern. In Sachen des Artenschutzes sind sie zwar in der Theorie firm, aber in der Praxis hapert's dann doch immer wieder.

Törö. Ich werde öfters gefragt, wie es mir in Moskau so geht. Ach, nicht allzu schlecht. Ich habe einen netten Nachbarn, einen jungen Amerikaner mit großer Brille, der wahnsinnig viel über Computer weiß (da könnte Onkelchen tatsächlich noch das eine oder andere lernen). Und immer wieder kommt ein freundlicher Herr namens Wladimir vorbei, der sehr gut Deutsch spricht (er sagt, er war mal längere Zeit beruflich in Dresden). Er hat mich sogar gefragt, ob ich mit zu seiner Privatparty möchte, die seit ein paar Tagen am Schwarzen Meer stattfindet. Da seien viele nette Leute, abends gebe es Eishüpfen mit zarten elfenhaften Damen (das muss ein traditioneller russischer Brauch sein). Ich hab mir das zwar überlegt, dann aber doch nein gesagt. Ich befürchte, dass ich für das Eishüpfen nicht elastisch genug gebaut bin.

Apropos Artenschutz: Auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere steht ja schon seit einiger Zeit ein sogenannter Liga-Dino. Und das lässt meinen Onkel sehr leiden. Onkelchen ist nämlich seit er denken kann, ein Fan dieses Liga-Dinos, der auch auf den Namen "HSV" hört. Ich bin mir zwar nicht sicher, wofür HSV steht (Hamburgo-Saurus vutbalicus?). Fest steht aber, dieses Tier namens HSV ist das letzte seiner Art. Und es lebt im Hamburg.

Onkelchen ist, seit er denken kann, ein Freund dieses merkwürdigen Wesens. Und er leidet, weil es diesem Tier so schlecht geht. Noch schlimmer, er gibt sich selber sogar die Schuld für das allmähliche Aussterben des Tieres. Noch bevor ich nach Moskau abgeschoben wurde, hat er mir erzählt, dass er den HSV verflucht hat und dieser Fluch die Krise noch verschlimmert hat. Angeblich soll ihn auf dem Mittleren Ring in München ein großer schwarzer Mercedes mit Hamburger Kennzeichen geschnitten haben. Onkelchen war zunächst sehr erschrocken und dann wütend und dann schrie er dem schwarzen Hamburger S-Klasse-Schlitten hinterher: "Der HSV soll absteigen!" Er bereute es zwar sofort, aber der Fluch war in der Welt und bis jetzt gibt es keinen Schamanen, Priester, Exorzisten oder Wunderrabbi, der dagegen etwas tun konnte. Onkelchen fühlt sich sehr schlecht. Und da der Hamburgo-Saurus vutbalicus gestern sogar das Duell gegen den Tabellenletzten verloren hat, ist das Schicksal des Liga-Dinos definitiv besiegelt.

Es sei denn, Peter Neururer kommt.