Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Sonntag, 30. Juni 2013

Miesbach. Nö, Eichstätt!


Angesichts der Beiträge aus aller Herren Länder, die wir in den letzten Wochen hatten, sind wir ganz froh, uns wieder einmal aus Deutschland melden zu können. Das zwar weder aus unserer schwäbischen Heimat, wo wir sonst die kargen Gräser abweiden, noch aus unserem Münchner Exil, aber immerhin aus Bayern, und zwar aus Miesbach. Nö, nicht aus Miesbach, sondern aus Eichstätt. Warum Eichstätt und nicht Miesbach? Geduld, ihr werdet es gleich erfahren.

Eichstätt ist ja das kleine Bischofs- und Universitätsstädtchen, in dem Onkelchen sein nutzloses Studium absolviert hat. Journalistik hat er da studiert. Wir behaupten einfach mal, es hätte ihm mehr gebracht, wenn er sich einfach nebenbei zum Bierbrauer hätte ausbilden lassen, davon hätten wir alle was gehabt. Journalismus zeichnet sich ja leider zu oft dadurch aus, dass grenzenlose Ahnungslosigkeit und totales Geltungsbedürfnis eine ungünstige Liaison eingehen. Und ein Journalistikstudium erhebt das Ganze zur Wissenschaft. Onkelchen meint dagegen, die Regeln für guten Journalismus auf einem Bierdeckel formulieren zu können. Er tut es jetzt nur nicht, da er gerade keinen Bierdeckel zur Hand hat.

In dem kleinen Universitätsstädtchen ging immer im Sommer die Angst um, denn im Sommersemester wurden stets die Drittsemester, allesamt mit Mikrofonen und Fernsehkameras bewaffnet, auf die Bevölkerung losgelassen. Die Bewohner des Städtchens hielten die Türen zu dieser Zeit ganz fest verschlossen und trauten sich nicht auf die Straße! Denn dann machten die schicken Jungs und Mädels der Eichstätter Journalistik Umfragen und Filmbeiträge, oft zu abstrusen Themen. Zum Beispiel: Wenn Onkelchen ein bisschen angeschickert ist, erzählt er, dass er mit einem Studienkollegen mal ins Landratsamt des Kreises Eichstätt gezogen ist, um die Entsorgungsfrage für einen alten Teppich zu klären. Natürlich janz dicht dran und knallhart nachjefragt, im besten Horst-Schlämmer-Stil - obwohl es den damals noch gar nicht gab! Der Kollege hatte den zusammengerollten Teppich über der Schulter und Onkelchen hielt gleichzeitig TV-Kamera und Mikrofon. Wie er das geschafft hat, weiß er heute nicht mehr! Er war damals aber noch um einiges schlanker als heute, denn die TV-Kamera und vor allem die Akkus, die nur eine halbe Stunde hielten, waren sauschwer. Da war er noch gut in Form!

Und dann klingelten sie mit laufender Kamera beim Abfallberater des Landkreises und fragten, was sie denn jetzt wohl mit diesem Teppich anfangen sollten. Der Abfallberater war sehr erstaunt, machte aber gute Miene zum bösen Spiel. Hinterher beschwerte er sich dann aber bitter bei der Studiengangsleitung, denn ohne Drehgenehmigung kann man ja nun nicht in das Landratsamt kommen und einfach so filmen. Das geht gar nicht!

Investigativer Journalismus, also janz dicht dran und knallhart nachjefragt, das war Anfang der neunziger Jahre etwas schockierend Neues für die Eichstätter Behörden. Damals war man höchstens Zeitungsreporter gewöhnt wie die Herren Kotter und Schirottke vom Miesbacher Merkur. Beide erreichten Mitte der neunziger Jahre durch einen Filmbeitrag des Bayerischen Rundfunks, der das beschauliche Leben in Miesbach dokumentierte, eine gewisse Berühmtheit. Beschaulich war im tiefen Bayern auch der Berufsalltag der Journalisten. Onkelchen und sein Kumpel André, der im Gegensatz zu unserem nichtsnutzigen Onkelchen wenigstens Karriere bei einer öffentlich-rechtlichen Anstalt gemacht hat, konnten den Dialog, den Kotter und Schirottke in dem Film hatten, noch jahrelang nachsprechen - es ging unter anderem darum, dass einer der beiden eine Sonderseite verbummelt hatte und dies mit einem überraschten "Ouh" kundtat - vergleichbar etwa dem berühmten Expletiv "D'oh!" von Homer Simpson. Deswegen gilt: Eichstätt ist nicht Miesbach. Im Altmühltal war man in Bezug auf journalistische Methoden schon in den neunziger Jahren einfach etwas weiter.

Letzte Woche hatten sich Onkelchen und Tante Dilein mit André und seiner Frau Ricky im Altmühltal getroffen und ausgiebig den alten Zeiten sowie dem guten Hofmühl-Bier (seit 1492) gehuldigt. Da darf man natürlich ein wenig ins Schwelgen geraten über die schöne Aussicht vom Frauenberg auf die kleine Stadt, die mitunter schon bröckelnden Gemäuer sowie die leider nicht mehr existierende Edel-Pizzeria "Colosseo", in der sich der damalige Kanzler Schröder ganz gerne bei einem Candle-Light-Dinner mit seiner Doris blicken ließ. Auch das "Bardolino" mit der genialen Pizza "Special Paul", die Onkelchen immer ohne Kapern wollte, gibt es leider nicht mehr. Dafür aber den Brauereigasthof "Trompete", in dem der sonst nie um Worte verlegene Prof. Hömberg bei der geselligen Fortsetzung des Diplomandenseminars ungewöhnlich ratlos "ein... äh... helles... äh... Hofmühl" bestellte. Wer heute dort einkehrt, dem sei der flambierte fränkische Hochmoorgeist empfohlen. Und das 1000 Gramm schwere Schäufele, nur was für schwere Jungs!

Und im nachhinein waren sich Onkelchen, Tante Dilein, Ricky und André darin einig, dass Journalismus gar nicht so schlecht ist.

Montag, 10. Juni 2013

Bei der Maus zu Haus

Heute hat sich Onkelchen im Reich der Maus herumgetrieben. Der und ihrem Schöpfer hat man hier sogar ein Denkmal gesetzt.


Aber hier gibt es nicht nur Mäuse. Auch Freunde elektronischer Lebensformen  kommen auf ihre Kosten.



Und dieser finstere Herr ist endgültig zu einer Touristenattraktion geworden. Sogar kleine Kinder, denen man eine Jedi-Kutte übergeworfen hat, dürfen gegen ihn mit dem Lichtschwert antreten. Die Knirpse gewinnen meist sogar. Was ist aus Deiner Arbeitseinstellung geworden, mein lieber Darth?


Padawan-Caddies können hier abgegeben werden:





Sonntag, 9. Juni 2013

Im Vorgarten von John Wayne

So langsam habe ich den Verdacht, dass dieser Blog immer internationaler wird. Vor ein paar Tagen arbeiteten wir hier noch Onkelchens Rom-Erlebnisse auf und jetzt sitzt er in den Vereinigten Staaten von Amerika - zwar einigermaßen durch den Wind nach 15 Flugstunden und dem vergnüglichen Flugzeug-wechsel-Dich-Spiel in Atlanta, das mit vielen Tricks und Kniffen den Titel als umtriebigster Flughafen der Welt behalten will.

Interessant ist ja, dass Onkelchen zuhause oft den Dorftrottel raushängen lässt (wenn er im Bad singt, schreien die Kinder auf der Straße "Da singt er wieder, der verrückte Mann!"), aber im Ausland durchaus manchmal etwas Weltmännisches an den Tag legt. Das liegt daran, dass er den amerikanischen Slang mittlerweile verinnerlicht hat (für irgendwas müssen die Tausende TV-Stunden mit "Star Trek", "Babylon 5" und "The Big Bang Theory" in der Originalfassung ja gut gewesen sein) und manchmal scheint er als Reporter auch ganz nebenbei die richtigen Fragen zu erwischen, weswegen man ihn mitunter auf Konferenzen einlädt, die sogar auf anderen Kontinenten stattfinden.

Heute ist Onkelchen also in Anaheim gelandet. Was so klingt wie der informell dahingerotzte Name der Ellwanger Geburtsklinik St Anna, ist ein Ort in Südkalifornien, der im Dunstkreis des Los Angeles-Metroplex liegt (also dort, wo man in nicht allzuferner Zukunft die drei Muscheln benutzen wird, um sich das Hinterteil sauberzumachen). Dort wurde in den fünfziger Jahren das originale Disneyland gebaut, an einem Ort, wo zuvor dem Vernehmen nach nur Orangen wuchsen. Heute ist das Ganze sehr touristisch, ein Hotelpalast steht neben dem anderen und achtspurige Freeways geben einem das Gefühl: Jau, hier sieht es aus wie in den ganzen amerikanischen Actionthrillern und Krawallserien.

Der örtliche Flughafen ist übrigens nach dem Westernfilmhelden John Wayne benannt (dem im Deutschen der leider zu wenig bekante und 1990 verstorbene Arnold Marquis die markante Reibeisenstimme lieh). Was John Wayne nun mit Anaheim zu tun hat, erschloss sich uns nun zumindest nicht auf den ersten Blick, aber es ist ja mal schön, dass Flughäfen nicht immer nur nach Politikern benannt werden müssen. Im Empfangsgebäude des Flughafens grüßt übrigens eine überlebensgroße John-Wayne-Statue.


Es gäbe zwar noch einiges zu schreiben, unter anderem über das nicht immer lustige Flugzeug-wechsle-Dich-Spiel in Atlanta, aber dazu sind wir jetzt einfach zu müde. Bis bald!