Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Sonntag, 25. August 2013

Irland: Überteuert, überlaufen, überschätzt

Die Iren (oder sind es nicht doch die Schotten?) haben ein Sprichwort: "Realität ist die Illusion, die durch den Mangel an Whisky zustande kommt." Egal, ob es nun die Kiltträger oder doch die Iren waren, die diese Weisheit an den Tag gebracht haben, so gilt doch eines: Wenn man nach 9 Tagen auf der Kerrygold-Insel den Whiskey (jawohl, in Irland schreibt man das Destillat mit "e") und das Guinness abzieht und die allgegenwärtige Beschallung mit klebrig-getragener pseudokeltischer Musik ausblendet, so bleibt die nüchterne Wahrheit übrig: Irland ist überteuert, überlaufen und grenzenlos überschätzt.

So ist es Onkelchen in den verhangenen Tagen auf der Grünen Insel an keinem Ort gelungen, eine Pinte Bier (knapp 600 ml) für unter 6 Euro zu bekommen.Onkelchen ist sogar vielerorts auf eine außerhalb Irlands nur wenig bekannte Biersorte namens "Smithwicks" ausgewichen, um die Erosion seines Geldbeutels in Grenzen zu halten. Verglichen damit ist der Bierpreis auf der Wiesn in München geradezu ein Schnäppchen: Eine Maß (!) kostet auf dem Oktoberfest 2013 maximal 9,85 Euro im Armbrustschützenzelt.Wahrscheinlich gibt es deshalb in der "Temple Bar" im Herz von Dublin inzwischen auch Paulaner-Bier zu trinken. 


Damit nicht genug: Wer in einem belanglosen Kaff namens Westport zerkochte Spaghetti Bolognese mit zweifellos aus der Dose stammender Soße genießen will, bezahlt dort 11,90 Euro pro Person und muss darauf noch eine knappe halbe Stunde warten. Ein paar Nudeln werden da zum Luxus pur.

Darüber hinaus ist Irland dermaßen von Touristen (hauptsächlich aus den USA und Deutschland) überlaufen, dass sich die Touristenbusse vor den Hauptattraktionen und Sehenswürdigkeiten geradezu gegenseitig auf den Reifen stehen (das Bild ist zwar schief, aber ich hoffe, es kommt rüber, was gemeint ist). Am Ring of Kerry, einer von Touristen sehr geschätzten Rundstrecke, musste Onkelchens Reiseleiter, ein in Norwegen gebürtiger Haudegen namens Kurt D., alle Kunstgriffe aufwenden, um für den Bus eine einigermaßen geeignete Stelle zum Parken zu finden. Immer schwang die Angst mit, einen der - angeblich - tollen Landschaftsausblicke zu verpassen, weil der Bus der Reisegesellschaft aus dem Schwarzwald, die gleichzeitig unterwegs war, die letzte verfügbare Parkbucht blockiert haben könnte. (Um es kurz zu machen: Kurt blieb Sieger!) Aber die Frage, ob man einen Busparkplatz finen würde, war letztlich interessanter als das, was man zu sehen bekam. Meistens war das, was man sah, irgendwie grün. Zum Beispiel das:

   
Oder das:


Oder das:


You know the place. Inzwischen habt ihr sicher ein Gefühl dafür bekommen, dass in Irland irgendwie alles immer grün ist. Fast so, als trüge man eine Brille mit grünen Gläsern. Das bekommt man irgendwann auch über.

Von der angeblich sprichwörtlichen irischen Gastfreundlichkeit haben Onkelchen und Tante Dilein auch nicht besonders viel mitbekommen. Als Onkelchen bei der Besichtigung einer Whiskey-Distille und nachfolgendem Umtrunk bemerkte, das "sine metu", also ohne Furcht (vor Besteuerung?) gefertigte Destillat würde ein Schotte mit hoher Wahrscheinlichkeit als "Ladies' Whisky" bezeichnen, zeigte ihm die Führerin, eine flammend rothaarige Elfe namens Ellen, ohne Umschweife die Tür. Onkelchen ging, trank das Glas aber noch schnell leer. Da er auch das Glas eines ebenfalls mitgereisten slowakischen Supermodels leer trank, das ihren Ladies' Whisky zur Verfügung gestellt hatte, konnte Onkelchen die Distille in dem guten Gefühl verlassen, doch noch auf seine Prozente gekommen zu sein. Das folgende Bild zeigt die flammend rothaarige Elfe in der Bildmitte (leider nicht das slowakische Supermodel!).


Ach ja, und der ganze Keltenkram! Überall kann man CDs kaufen, die von irgendwelchen "celtic women" eingesungen wurden und auf denen der immergleiche klebrige Balladen-Schmus drauf ist. Manche dieser Sangesdamen quälen dabei noch unschuldige Instrumente wie die Harfe oder eine billige Blechflöte (die man, nur damit es marketingmäßig besser klingt, als "Tin Whistle" verscheuert). Und bei keiner der einschlägigen Touristenfallen darf sogenannter keltischer Silberschmuck fehlen, der irgendwelche angeblich keltischen Symbole und verschlungene Bänder zeigt. Diese keltische Dame  Heulboje singt sogar bei Wind und Wetter draußen im Freien ihre klagenden Balladen. Und natürlich gibt es unweit davon auch keltischen Silberschmuck zu kaufen...



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