Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Sonntag, 13. November 2016

Trump ist Präsident - und wir können uns einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren...


Manchmal wird mir Onkelchen regelrecht unheimlich. So etwa am vergangenen Mittwoch morgen. Da ging er so gegen fünf aufs Klo, und als er zurückkam, entschloss er sich, auch mal in die Berichterstattung über die US-Wahl bei CNN hereinzugucken. Das amerikanische Wahlsystem mit den Wahlmännern und den nach und nach eintreffenden Ergebnissen aus den einzelnen Staaten besitzt ja einen deutlich höheren Unterhaltungswert als das deutsche Pendant. Außerdem weiß man ja jetzt schon, dass Merkel in 2017 wieder gewinnt. Bei den Amis gab es ja wenigstens noch einen gewissen Unsicherheitsfaktor.

Und richtig: Den langen Gesichtern der versammelten Moderatoren und Expertinnen und Experten nach zu urteilen, hatte es den Damen und Herren ganz schön die Petersilie verhagelt. Die sonst so eloquenten Besserwissern und -innen hatten keine Erklärung parat für das, was sich vor ihren Augen vollzog: Die amerikanischen Wählerinnen und Wähler drehten den Prognosen eine lange Nase und schickten nicht Hillary Clinton, sondern Donald Trump ins Weiße Haus.

Onkelchen hatte so was in der Richtung ja schon geahnt und darauf hingewiesen, dass Trump schon in den Vorwahlen eigentlich immer besser abgeschnitten hatte, als es die Umfragen vermuten ließen. Dass dann schließlich Hillary Clintons im Vorfeld vielgelobte "Blue Wall" der bis dahin als sicher eingeschätzten Bundesstaaten Pennsylvania, Michigan und Wisconsin langsam zusammenkrachte wie nasser Pappkarton, war so zwar nicht zu erwarten gewesen, aber - mei, es gibt halt solche Tage.

Onkelchen und ich konnten uns einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren. Vor allem, wenn man hin und wieder zu den Öffentlich-rechtlichen rüberschaltete, deren zunehmende Verzweiflung mit Händen zu greifen war. Unter anderem rang ein fassungsloser Cem Özdemir nach Worten. Und lauter Leute, die sich für Amerikaexperten hielten, schüttelten vielsagend die Köpfe. Das, soviel war ihnen allen anzumerken, hatten sie nicht kommen sehen.

Natürlich, soviel wollen wir den im öffentlich-rechtlichen Fernsehen versammelten Expertinnen und Experten zugestehen, wissen diese Leute sicher sehr gut, wo man in New York oder San Francisco am besten shoppen gehen kann. Sicherlich sind sie auch up to date darüber, was die gerade angesagten Sternchen und Stars so twittern. Aber die Befindlichkeiten amerikanischer Wählerinnen und Wähler gerade im Mittleren Westen scheinen ihnen doch eher fremd gewesen zu sein.

Onkelchen sagt immer, die USA fangen eigentlich erst hinter der Stadtgrenze von New York an.
Das scheint den öffentlich-rechtlichen Expertinnen und Experten so nicht bekannt gewesen zu sein. Vielleicht waren sie sich zu fein, Ann Coulters Buch "In Trump We Trust" herunterzuladen, in dem die konservative Kolumnistin mit Ivy-League-Ausbildung (soviel zu der These, dass nur dumme weiße Männer Trump befürworten) darlegt, dass es den meisten amerikanischen Wählerinnen und Wählern herzlich wurst ist, wo Leute mit oszillierender sexueller Orientierung aufs Klo gehen, sondern dass es ihnen um Jobs geht und um die Wiederbelebung von Landstrichen, die mal das Herzland der amerikanischen Industrie waren. Spätestens das Urteil der formidablen amerikanischen Kulturkritikerin Camille Paglia, ihres Zeichens bekennende Feministin, hätte aufhorchen lassen müssen. Sie sagte gegenüber dem Spectator über Hillary Clinton: "The woman is a disaster!" Scheint auch niemand gelesen zu haben in den ARD-Studios.

Insofern konnten Onkelchen und ich uns einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren. Unsere persönliche Verschwörungstheorie lautet folgendermaßen: Gerade in den Staaten des Mittleren Westens wie Ohio, Michigan oder Wisconsin (dazu kommt noch Pennsylvania, das geografisch zwar nicht zum Mittleren Westen zählt, aber psychologisch ähnlich tickt) stellen Amerikaner mit deutscher Abstammung die Mehrheit (siehe diese Karte). Die wollten halt aus landsmannschaftlicher Verbundenheit mal einen Deutschamerikaner ins Weiße Haus schicken. Denn es ist ja bekannt, dass der Trump ja eigentlich ein Pälzer Bub ist, sein Großbabba wanderte aus Kallstadt in der Pfalz in die USA aus. Und die Einwohner von Kallstadt, das unter anderem durch seinen Saumagen berühmt ist, gelten im Umland als "Brülljesmacher", die gern mal ein bisschen großmäulig daherkommen. Auch das scheint "de Donald" von seinen pfälzischen Ahnen geerbt zu haben... 







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