Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Montag, 7. Oktober 2013

Das Geheimnis der Mangopyramide

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser dieses Blogs ja noch an ein Modegetränk, das vor ein oder zwei Jahren vor allem unter Teenagern richtig hip war: Nämlich der sogenannte Bubble-Tea. Dabei handelte es sich um ein nur entfernt mit richtigem Tee verwandtes Getränk, das in allen Neonfarben erhältlich war und das geleeartige Kugeln ("Bubbles") enthielt, die man über ein überbreites Röhrchen ansaugen konnte und die nochmal für eine Geschmackssensation im Mund sorgen sollten.

Vor diesem Getränk wurde ja seinerzeit allenthalben gewarnt: Zuviele Kalorien seien darin enthalten und außerdem sei es noch schlecht für die Zähne. Die Kids ließen sich davon nicht abschrecken, irgendwann aber legte sich die Welle mit dem Modegetränk und nachdem Bubble Tea zwischenzeitlich sogar bei McDonald erhältlich war, kräht heute kaum ein Hahn mehr danach.

Warum ich das erzähle? Nun, Onkelchen hat mal wieder eine Expedition in das Herkunftsland des Bubble Teas unternommen und ist nach Taiwan gefahren. Wichtigster Gegenstand seiner Untersuchungen ist zwar der Zustand der dortigen Elektronikindustrie, aber da er heute nach der Ankunft in Taipei noch Zeit hatte, ließ er sich von einem ortsansässigen Taiwaner in einige geografische und kulinarische Besonderheiten einweihen.

Im Schatten des alles überragenden Wolkenkratzers Taipei 101 liegt nämlich ein hübscher Park, der erst vor ein paar Jahren angelegt wurde. Früher befand sich dort eine Zigarettenfabrik. Diese stand einige Jahre leer und verlassen herum, bis man sich entschloss, aus dem Gelände einen Kunst- und Kulturpark zu machen.

Der Effekt ist durchaus interessant: Obwohl mitten in der Großstadt gelegen, nimmt man den Verkehrslärm auf dem Parkgelände gar nicht mehr wahr. In den noch stehenden Gebäuden wurden Ausstellungsflächen für zeitgenössische taiwanische Künstler eingerichtet, darüber hinaus gibt es Cafés. Ironisch ist, dass heute auf dem ganzen Parkgelände Rauchen streng verboten ist, obwohl dort früher Zigaretten hergestellt wurden. So ändern sich die Zeiten.

In einem Einkaufszentrum am Rande des Gerländes ist vor allem Kunsthandwerkliches zu erstehen, so zum Beispiel handgeschöpftes Papier, handgemachte Seifen, Geschnitztes - und dort gibt es auch ein Lokal, in dem man den echten Bubble Tea erleben kann.

Der ist ziemlich anders, als man ihn aus Deutschland so kennt. Zum einen stehen viel mehr Geschmacksrichtungen zur Wahl uind zum anderen sind die Bubbles, die man in den Tee einrührt, wesentlich kleiner. Haben sie in Deutschland ungefähr die Größe einer Murmel, so erinnern die in Taiwan erhältlichen Bubbles von der Größe her eher an Froschlaich. Ist beim ersten Anblick etwas gewöhnungsbedürftig. Außerdem wird der Tee mit viel zerstoßenem Eis serviert.

Onkelchen empfand diese kulinarische Erfahrung zwar als interessant, allerdings nun nicht unbedingt als Erleuchtung. Als er dann mit dem taiwanischen Geschäftspartner in ein anderes Lokal ging und dort die taiwanische Variante des Fondues kennenlernte, war das schon eher eindrucksvoll. Da wird ein Kessel Suppe auf den Tisch gestellt, in den eine Heizplatte eingebaut ist. Sobald die Suppe, die es in mehreren Schärfegraden gibt, kocht, schmeißt man alle möglichen Sachen rein - Fleisch, Weißkohlblätter, Salatblätter, Wurststückchen, Pilze, Mark- und Eierklößchen sowie Nudeln - und fischt die dann wieder raus, um sie zu verzehern. Nachdem sich Onkelchen vor ein paar Jahren bei einem Partyfondue an Silvester ganz übel den Magen verdorben und den ganzen Neujahrstag aufm Klosett verbracht hatte, war natürlich Vorsicht angesagt. Aber bisher ist alles drinnengeblieben, Toi, toi, toi!

Als Nachtisch gab es dort noch eine Mangopyramide, eine auf Pyramidenform zugeschnittene Portion Mangosorbet. Das war ebenfalls sehr gut, Onkelchen versuchte sogar, einen Geheimgang in die Pyramide zu graben, um zu gucken, ob da nicht auch ein Mangopharao bestattet sei. Leider krachte die Pyramide dann irgendwann zusammen. Auf unserem Bild könnt ihr sie aber noch in ganzer Schönheit sehen. Das kleine Schnapsglas daneben enthält übrigens keinen Eierlikör, sondern die dazu passende Sahnesoße.   

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