Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Sonntag, 15. April 2012

Mist wurde schon vor dem Online-Zeitalter geschrieben


Onkelchen verehrt schon sehr lange den Herrn Peter Gabriel, einen Popbarden von seltener Güte. Wie sehr Onkelchen das Werk des Herrn Gabriel mag, kann man daraus ersehen, dass er böse wird, wenn ich über ihn lästere - bei allen anderen Sängern und Sängerinnen darf ich das. Onkelchen hat sogar Karten für ein Konzert mit Peter Gabriel erstanden, das Anfang Mai in München stattfindet. Und darauf freut er sich ganz offenbar sehr!

Interessant ist, dass Kulturredakteure mit Peter Gabriel so ziemlich ihre Schwierigkeiten haben. Das ist aber nicht erst seit dem Siegeszug des Internet der Fall. Heute ist das Motto ja meist: Egal, ob es stimmt, was im Artikel drinsteht, die Meldung muss raus, wir brauchen die Klicks! Wenn sich jemand dann über Unrichtigkeiten im Text beschwert und sich daraus eine Diskussion entspinnt, dann bringt das wieder Klicks! So ungefähr funktioniert heutzutage das Arbeitsethos im Online-Journalismus.

Aber auch 1987, also zu einem Zeitpunkt, als die Medien das Internet noch keineswegs zu fürchten brauchten, da es noch gar nicht existierte, wurde vor allem im Kulturressort gern mal ein bisschen geschlampt. Die pfeifeschmauchenden Feuilleton-Redakteure wurden von ihren damals im Teenager-Alter befindlichen Kindern zu Popkonzerten geschleppt, und um wenigstens die Karten umsonst zu kriegen, schrieb man halt eine Rezension - egal, ob die Fakten stimmten oder nicht.

Das ist sehr gut an dem oben abgebildeten Artikel zu ersehen, der 1987, also vor 25 Jahren, in der SÜDWEST PRESSE erschien. Der Artikel handelt von Peter Gabriel, der sich damals auf Konzertreise durch Deutschland befand. Und der Autor Heinz Koch erlegte gleich drei fette Böcke mit dem Beitrag:

 1. Auf dem Foto ist nicht Peter Gabriel, sondern Phil Collins abgebildet. Collins folgte Gabriel als Frontmann der Band "Genesis" nach.

 2. Im Text heißt es, Gabriel habe Genesis "so vor drei oder vier Jahren" verlassen. Mitnichten. Gabriel war laut Wikipedia bereits 1975 von Genesis weggegangen. Das war zum Zeitpunkt, als der Artikel erschien, bereits zwölf Jahre her. 

 3. Zum Schluss erklärt der Autor, er werde nie wieder an einem Mega-Konzert im Münchner Olympiastadion teilnehmen, "es sei denn, die Beatles kämen, mit John Lennon!" Lennon war zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Jahre tot. Das scheint dem Autor entweder nicht bewusst gewesen zu sein oder er wollte damit unterstreichen, wie ausgeschlossen es aus seiner Sicht ist, dass er nochmal zu einem Konzert ins Oly geht. Selbst wenn man der zweiten Variante anhängt: Besonders intelligent ist der Schlusssatz gerade nicht.

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