Ich und die Meinen

Ich und die Meinen

Herzlich willkommen!

So, das bin ich! Ich bin Kurt Palfi. Ich habe mir gedacht, jetzt muss mal ein neues Foto her. Leider hat Onkelchen ein Nacktfoto von mir hochgeladen. Aber ich sehe doch noch recht proper aus!
Wir (das sind ich, mein missratener Sohn Gianni Dona und Onkelchen, der alles für uns tippt) lästern in diesem Blog über alles, was gerade anfällt: Fußball, Politik, Film und Fernsehen, alles Mögliche. Viel Spaß!

Montag, 13. Dezember 2010

Stiefel sind Macht

Vor einigen Jahren hieß es "Die hat die Hosen an", wenn man sagen wollte, dass sich eine Frau nicht mehr mit ihrer überlieferten Rolle zufrieden gab. Heute passt das nicht mehr: Frauen sind (glücklicherweise) emanzipiert. Roger Cicero sang sogar sehr richtig "Frau'n regier'n die Welt", aber nicht alle tragen Hosen. Es gab sogar wieder eine Renaissance des Rockes. Das wahre Machtsymbol der Herrschaft der Frau über den Mann ist daher nicht mehr die Hose, sondern der Stiefel.
Stiefel sind ja grundsätzlich eine praktische Fußbekleidung, wenn man im Matsch oder im Stall herumlatschen muss. Man kann das Hosenbein in den Schaft stecken, so dass die Hose sauber und/oder trocken bleibt. Auch für Reitstiefel gibt es praktische Gründe, die sich mir als Nicht-Reiter allerdings verschließen. Ein Modeartikel waren sie allerdings bis weit ins 20. Jahrhundert hinein nicht.

Merkwürdig ist aber, dass Männer heutzutage im Alltag so gut wie nie hohe Stiefel tragen, Frauen dagegen schon. Und was für welche! Bei manchen Stiefelmodellen würde jeder Landsknecht aus dem 30jährigen Krieg geradezu neidisch. Siehe zum Beispiel hier:


Hohe Stiefel waren immer auch ein Machtsymbol. Ein frühes Beispiel dafür ist aus der römischen Geschichte überliefert. Julius Caesar war als Pontifex Maximus - also als römischer Oberpriester - dazu berechtigt, bei bestimmten religiösen Zeremonien die Tracht der Könige von Alba Longa anzuziehen. (Kurzer Einschub: Alba Longa war eine Stadt in Latium, die angeblich von Iulus, dem Sohn des Trojaners Aeneas, gegründet worden war. Aeneas wurde als Stammvater des römischen Volkes angesehen. Einschub Ende.) Zu diesem Outfit gehörten hohe rote Stiefel. Die normalen römischen Schuhe (auch die caligae, die Soldatenstiefel oder besser Kampfsandalen der Legionäre) reichten lediglich bis zum Knöchel, die Stiefel der Könige von Alba Longa dagegen bis zum Knie. In den letzten Monaten seines Lebens trug Caesar diese Stiefel täglich in der Öffentlichkeit. Dieser Modetick (die Romanautorin Colleen McCullough meint, Caesar habe die Stiefel wegen seiner Krampfadern getragen - Stützstrümpfe gab es ja noch nicht) war letztlich ein Grund für Caesars Ermordung! Denn einige der Senatoren meinten, Caesar wolle mit diesen Stiefeln seinen Anspruch auf den römischen Königstitel demonstrieren. Für die Römer war das ein Tabu - das Ergebnis ist bekannt.

Dass Stiefel über die Jahrhunderte ein Symbol für Macht und Stärke blieben, ist leicht einzusehen. Denn wer die Botten trug, saß meistens auf dem hohen Ross. Für Kaiser und Könige gab es sogar spezielle reich verzierte Krönungsstiefel. Dass heutzutage praktisch nur noch Frauen mit diesem Schuhtyp herumstiefeln (auf die sexuellen Konnotationen von Stiefeln als Fetischobjekt möchte ich hier nur am Rande eingehen - ist denn eine Domina ohne Stiefel überhaupt denkbar?), zeigt eindeutig, dass die Männer den Geschlechterkampf endgültig verloren haben. Caesar ist tot. Männer schlurfen, Frauen stiefeln.

1 Kommentar:

Couns hat gesagt…

Da steckt Wahres drin ;-)