Jetzt kurz vor Ostern drängen ja glücklicherweise andere Themen in den Vordergrund als die fürchterlichen Kloppereien in den Hunger Games, bei denen es nur einen Überlebenden geben kann. Denn die Natur erwacht. Die Läden sind voll von Schoko-Ostereiern und Hasen. Und Onkelchen singt wieder aus voller Kehle seine Lieblingslieder (nein, keine Wagner-Arien, sondern Herzliebster Jesu, was hast Du verbrochen, Des Königs Fahne tritt hervor – letzteres mitunter auch im lateinischen Original Vexilla regis prodeunt und Beim letzten Abendmahle). Da Onkelchen nämlich lange Messdiener war und um die Osterzeit stets Großkampfzeit für die Ministranten war, kennt er diese Lieder natürlich auswendig. Und was ihm beim Singen an Innigkeit fehlt, macht er durch Lautstärke wett!
Früher gehörte es ja zum guten Ton der Sendeanstalten, in der Osterwoche und vor allem am Karfreitag Jesus-Filme zu zeigen. Besonders beliebt war da der Vierteiler Jesus von Nazareth von Franco Zeffirelli aus den siebziger Jahren, der sich besonders um Authentizität bemühte und viele Historienfilme nachhaltig beeinflusst hat – und, wenn auch sicher ungewollt, die Monty-Python-Parodie Das Leben des Brian. Als Onkelchen heute die ersten zwei DVDs der Jesus-Serie wieder mal angeguckt hat, kam er nicht umhin, an einigen Stellen Vergleiche zu dem Monty-Python-Film zu ziehen oder daraus zu zitieren, zum Beispiel den unsterblichen Satz „Er hat Jehova gesagt!“ oder auch „Folget der Flasche! Der heiligen Flasche von Jerusalem!“
Aber obwohl Onkelchen auch ein Medienmensch ist, hat er sich beim Wieder-Sehen des Jesus-Films eine Frage gestellt, die vermutlich sehr viel mehr Tiefgang hat als vieles, mit dem sich Medienleute so beschäftigen. Die Frage (naja, eigentlich waren es zwei) lautete: „Wie muss es gewesen sein, Jesus zu begegnen? Welchen Eindruck hat er auf die Menschen gemacht?“ Und auf die wirklich wichtigen Fragen gibt es keine einfachen Antworten.
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