Leider konnte Onkelchen auf seinem Trip nach Austin seine sonst übliche Gewohnheit nicht in die Tat umsetzen, einfach mal trotz aller drängenden Termine in der Stadt herumzustromern. Das liegt daran, dass er einfach zu sehr wie ein Software-Nerd aussieht und ihn die anderen Software-Nerds auf der Konferenz als einen der ihren ansehen. So kam er zum Beispiel mit ein paar Finnen ins Gespräch, die irgend etwas Abgedrehtes im sogenannten Internet of Things entwickeln. Dass er mit denen so einfach in Kontakt kam, muss am vergleichbaren Bauchumfang gelegen haben und an Onkelchens abgeschrammelten Nokia-Lumia-Smartphone liegen, das er ständig mit sich rumschleppt. Vielleicht hatten die Finnen deswegen ja Mitleid mit ihm.
Von den Sehenswürdigkeiten Austins hat Onkelchen also nicht viel mitgekriegt. Gut, die berüchtigten Fledermäuse hat er schwärmen sehen, aber das war nun nicht gerade ein abendfüllendes Programm.
Immerhin war es ihm möglich, zumindest einen Blick auf das Texas State Capitol zu werfen, das bei Nacht feierlich illuminiert war. Den schlauen Texanern ist es damit gelungen, auf ihr Kapitolsgebäude eine Kuppel zu setzen, die die des Kapitols in Washington DC um ein paar Meter überragt. In Texas muss halt alles immer ein bisschen größer sein als im Rest der USA. Dass die Texaner hierfür möglicherweise ein bisschen bei der Kuppel des Pantheons in Paris kopiert haben (wer will, mag auch eine Ähnlichkeit zu den Kuppeln des Berliner Gendarmenmarktes erkennen), wollen wir ihnen hier nicht allzu sehr nachtragen. Kuppeln sehen sich eben immer irgendwie ähnlich. Muss an der Form liegen.
Durchweg erfreulich war das Einkehren in eine Pizzeria, in der es nicht den üblichen Pizza-Hut-Einheitsmampf gab, sondern eine echte gute Pizza mit Ruccola drauf, die auch der zu Unrecht unberühmten Pizzeria "Piazzetta" in Poing bei München zur Ehre gereicht hätte.
Beim Dessert wäre er aber dann beinahe in Schwierigkeiten gekommen, da er der Kellnerin mit den großen Brillengläsern zu erklären versuchte, dass "Tiramisu" zu deutsch "Zieh mich hoch" bedeute, auf Englisch "Pull me up". Dass dies nicht zu Verwicklungen führte, ist vermutlich der Tatsache zu verdanken, dass die Kellnerin nicht so richtig zuhörte, weil sie bald Feierabend machen wollte. So hat Onkelchen zumindest für diesmal gar nicht so viel von Texas mitgekriegt. Macht aber nix. Die schönste Hommage an Texas stammt immer noch von Helge Schneider, und diese wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.
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