Ich wurde kürzlich gefragt, ob ich nicht ein weiterer Deckname für einen gewissen Don Alphonso bin, der bis vor kurzem seine Ergüsse aus der Welt der Reichen bei der FAZ gebloggt hat. Das muss ich scharf verneinen. Als wie gesagt mittelloser 7,5 Tonnen schwerer Elefantenbulle mit Migrationshintergrund habe ich keinen Zugang zu diesen Kreisen und fühle mich bereits mehrfach ausgegrenzt. Wohnraum ist für einen Koloss meines Umfangs praktisch nicht zu bekommen. Außerdem ist mein Dialekt hier nicht wohlgelitten. Ich bin froh, dass Onkelchen es mittlerweile bei Tante Dilein durchgesetzt hat, dass ich unter deren Dach wohnen darf. Ach ja, Onkelchen und ich wohnen gar nicht mehr in München! Onkelchen ist aus dem Kabuff in der Einflugschneise des Münchner Flughafens, in dem wir bisher gewohnt haben, ausgezogen, und wohnt jetzt wieder mit Tante Dilein irgendwo abgeschieden auf der Schwäbischen Alb. Eine gefährliche Gegend. Wildsäue sind hier die dominierende Spezies, habe ich mir sagen lassen. Die schauen sogar manchmal unvermittelt im Krankenhaus vorbei.
Die betreffende Wildsau wurde allerdings kurz nach ihrem Besuch in der Klinik erlegt. Wahrscheinlich hatte sie es unterlassen, rechtzeitig einen Termin zu beantragen. Raue Sitten hier! Deswegen kann ich mich nur ganz vorsichtig bewegen und werde von Onkelchen nur nachts rausgelassen. Dann habe ich aber meistens einen Höllendurst. Glücklicherweise ist ein größerer Stausee hier in der Gegend. Die Leute wundern sich schon seit einigen Wochen, wo das ganze Wasser hingekommen ist. Ihr werdet mich doch nicht verraten?
Liebe Grüße, Euer Palfi.